Zeitgeschichte von Winterrieden

Erstellt nach den neuesten Nachforschungen ab dem Jahre 1997 bis heute (31.12.2006) von Martin Eisinger und Josef Pfeiffer, Winterrieden.

Eine frühe Besiedelung um Winterrieden ca. 300 - 500 n.Chr. wurde belegt durch eine Bronzenadel, die leider nicht mehr auffindbar ist. Beim Tausch von Kirchen zwischen den Klöstern Roth und Ochsenhausen 1164 wird der Adelige "Swiggerus de Rieden", Rieden bei Kellmünz genannt. Die tatsächliche Namensnennung findet sich in der Urkunde 1173, ein Besitznachweis des Klosters Ochsenhausen von früher.

Besitzergreifend tauschte und kaufte das Kloster Lehen von den Adeligen, den Herren von Freyburg, von Schwendi und Wetz dem Ritter. Als selbständige Pfarrei ab der Incorporation 1376 teilten sich die Herrschaftliche Verwaltung das Erzbistum Augsburg zu ¼ und Kloster Ochsenhausen zu ¾ bis zur Sekularisation 1803.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluß vom 25.3.1803 erhielt Graf Sinzendorff zu Wien die gefürstete Burggrafschaft Winterrieden als Ausgleich. Nach dessen Tod trat in Erbfolge Graf Georg v. Thurn zu Valsassina zu Bleyburg 1824 die Burggrafschaft an. Neuer Besitzer durch Kauf für 26.600 Gulden wurde ab 27.3.1824 Carl Friedrich Graf Waldbott von Bassenheim auf Buxheim, in der Erbfolge sein Sohn.

Nach dem Rheinischen Bundesvertrag 1806 gehörte Winterrieden zum Königreich Bayern. Mit Aufhebung der Grundherrlichkeit gehörte der Ort 1848 zum Landgericht Ottobeuren, 1852 Babenhausen, 1862 zum Landkreis Illertissen. Die Kreisreform 1972 gliederte den Ort zum Landkreis Unterallgäu ein. Die bis heute selbständige Gemeinde schloß sich ab 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen an.

Sehenswert sind die Kirche St.Martin, umgebaut 1751-1755, wertvolles Deckengemälde des Kemptener Hofmalers Franz Georg Hermann von 1753, Stukkaturen von Johann Georg Wirth, aus dem gleichen Jahr, die Schmerzhafte Muttergottes und der Hl.Sebastian aus dem 17.Jh., Taufstein 16.Jh., sowie der Pfarrhof in Eingliederung der Neugestaltung der Ortsmitte, im Zuge der Dörflichen Landentwicklung und die Häuser mit den ersten Nachweisen ab 1510.